Freitag

Der Staatspleitengeier jetzt über Dubai?


Die Angst vor der Staatspleite wächst nun auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Kosten für eine Absicherung gegen den Ausfall von Staatsanleihen des Emirats Dubai stiegen heute auf ein Zweimonatshoch. Die entsprechenden Kreditderivate (CDS) schossen laut Zahlen des Datendienstleisters Markit um 30 auf 440 Basispunkte in die Höhe. (Quelle: Newsupdate FTD, 12.11. 17 Uhr)

Schweinische Schulden

Das düstere Schaubild in der FTD vom 12.11.10, S. 21:

In der FTD vom 12.11.10 ist auf Seite 17 ein gutes Schaubild, dass die enormen internationalen Schuldenströme darstellt:


Matt gegen ein Übergewicht von zwei Türmen - der Blogger begrüsst den neuen Morgen

Guten Morgen,


der Blogger grüsst seine lieben (Schach)FreundInnen. Nicht jeder meiner Morgen beginnt um 5h früh so genial wie der heutige Freitag. Schaut euch mal kurz - und wenn es nur dem Blogger zuliebe ist, der unten schwarz spielt, dieses Schlußdiagram an:

Was seht ihr? Richtig, mein weißer Gegner hat nicht nur einen, sondern gleich zwei Türme mehr. Und wo stehen seine beiden Leichtfiguren? Richtig, auf meiner letzten Reihe. Da stehen sie zugegebenerweise etwas dumm und verloren herum. Vorhin hat nämlich mein Gegner in seiner materieller Gier meinen Turm und Springer geschlagen. Pech nur für ihn, dass ich ihm am Anfang die Rochade vermasselt habe und jetzt ein schönes Läuferpaar zur Hand habe plus Dame. 

Mein hochverehrter alter Schachlehrer Siegbert Tarrasch hätte da gesagt: Da muss doch ein Mattnetz drin sein. Aber er lehrte auch immer "Das muß man SEHEN". Und so geschah es. 

Trotz Zeitnachteil von immerhin 4 Minuten (das ist bei einer 15-min-limit Partie fast ne Ewigkeit): Ich sah ab Zug 15 auf einmal, was da möglich war: Zug um Zug gab ich Schach, seine beiden Türme dümpelten währenddessen auf seiner ersten Reihe unbeschäftigt dahin, und seine beiden Leichtfiguren (vom - jetzt irrelevant gewordenen - Schlagen meines S + T satt und träge) langweilten sich auf meiner untersten Reihe. 

Aber diese Viererbande interessierte mich sowieso nicht mehr. Hab´ mich eher gefreut, dass die alle so bißchen verloren und unbeteiligt auf dem Brett rumlungerten, statt ins Geschehen einzugreifen. 

Tja - und als zum Schluß vielleicht noch eine Mini-Chance für meinen Gegner bestand, mit mutigen Rückopfern seine Stellung zu verbessern - was macht er stattdessen?? Er denkt so fürchterlich materiell, dass er tatsächlich meint, trotz aller Gefahr könne er sich´s noch leisten, mit seinem Turm auf e1 meinen Läufer anzugreifen während doch seine Stellung schon lichterloh brannte. Als ob ein solch materieller Gedanke noch relevant war, wo doch schon längst D b3 = Matt drohte. 

Da kann ich nur meinen anderen alten (Flöten)Lehrer Joachim Quantz abgewandelt zu zitieren: "Mit zwei Türmen mehr und zwei Schläger-Leichtfiguren, ist es nicht allezeit gerichtet". 

Warum denken nur so viele SchachspielerInnen, das Ziel von Schach sei es, Figuren zu schlagen. Statt sich nur um eines in der (Schach)Welt zu kümmern: Wie setz ich am besten den feindlichen König matt (egal wieviel Figuren ich am Schluß noch habe)?

Wer den Blogger als leidenschaftlichen Schach-Anarchisten kennt, wird verstehen, dass ich diese Partie, die sag´ und schreibe nur 20 Züge dauerte!, in meine Ewige Bestenliste aufnehme. 


matt gg harababa.JPG


Irland am Abgrund - nur noch europäische Rettung kann helfen




Eurointelligence Newsbrief vom 12.11.2010 bringt Klarheit: Es gibt offenbar schon Gespräche zwischen Brüssel, Berlin, Paris und London, um 750 Millionen € für die Rettung Irlands zu aktivieren. Die Nervosität wächst Stunde um Stunde, während sich die Krise des Anleihemarktes in der Eurozone ausweitet. Ausserdem hat eine gestrige Bemerkung Angela Merkels die Anleger noch mehr in Panik versetzt, weil sie auf den Konflikt zwischen Finanzwelt und Politik hingewiesen hat. Merkel wird von der FT so zitiert, dass sie gesagt hat: "Wir können nicht ständig unseren Wählern und unseren Bürger erklären, warum der Steuerzahler die Kosten für Finanzrisiken aufbringen soll und nicht die Personen, die eine Menge Geld an diesen Risiken verdient haben". Das mag im Prinzip richtig sein, aber so was sagt man besser nicht gerade in einer Anleger-Krise. Seit der Einführung des Euro haben die deutschen Politiker beteuert, dass es eine solche Krise nie geben würde, aber jetzt ist der Anleihemarkt dennoch in einer totalen Krise: Die Spreads für Portugal stehen fast auf 500 Basispunkten, in Spanien stehen sie mit 230 bp wieder ungefähr auf demselben Stand wie auf der Höhe der spanischen Finanzkrise in diesem Sommer. In Belgien stehen zum ersten Mal auf 100bp, und in Italien steigen sie gleichfalls.