Mittwoch

Der 100. Blogpost: Regionale Rüstungsanalyse an der Basis

Der Blogger blickt gerne auf die ersten vier Monate des Unbequemen Blog zurück: Viele interessante Themen präsentiert, gutes feed-back von jetzt 7700+ LeserInnen erhalten, hervorragende Kooperation mit dem Portal "Paperblog" aufgebaut. 





Die Zeiten waren und sind aufregend: Griechenland-Pleite, Afghanistankrieg, drastische Reduzierung der deutschen Armee. 





Für den 100. Blog schreibe ich gerne und absichtlich die Präsentation einer attac-Gruppe in Lindau. Dort gehen BürgerInnen auf Spurensuche nach der deutschen Rüstungsindustrie, die es mittlerweile auf den traurigen dritten Platz aller Rüstungsexporteure weltweit geschafft hat. Das will die Gruppe am Bodensee nicht einfach so kritiklos hinnehmen: 



"Doch woher kommen all diese Waffen ? Ein großer Anteil leider aus unserem schönen, und auf den 1. Blick „friedlichen“, Bodensee-Urlaubsgebiet. Hergestellt von großen und kleinen Firmen mit hohem Ansehen direkt in unserer Nachbarschaft.

Wenn wir das auch nichts direkt daran ändern können, wollen wir doch vermehrt diese Firmen herausfinden, ihnen „auf die Finger schauen“ und die Menschen aus der Gegend auf diese Tatsachen hinweisen.

So haben sich einige Menschen im Bodenseeraum gefunden, die sich diesem „Friedensdienst“ verschrieben haben. Unter der homepage:www.waffenvombodensee.webnode.com sind die bisherigen Arbeitsergebnisse nachzulesen. Menschen, die sich ebenfalls dieser konkreten Friedensarbeit verschreiben und uns unterstützen wollen, sind uns herzlich willkommen. Schreiben Sie uns unter: ruestungsindustrie-bodensee@yahoo.de." 






Das freut den Blogger: Fast genau zwanzig Jahre nachdem ich den "Abrüstungsatlas" veröffentlicht habe, dessen Recherchen über das militärische Auftragswesen in Deutschland es bis zu einem SPIEGEL-Artikel gebracht hatten, werden nun wieder BürgerInnen in ihrer Region aktiv gegen die drohende neuer Waffenexportrunde in Deutschland, weil der hiesigen Rüstungsindustrie nun endlich die fast garantierten, fetten Rüstungsprofite entzogen werden. 





Zu lange konnten es sich die deutschen Rüstungfirmen leisten, zu teuer, zu spät und nicht effizient zu produzieren (so im Prüfbericht des Bundeswehr-Generalinspekteurs nachzulesen - hier im Blog!), weil offenbar der Verteidigungsausschuß im Bundestag, der doch eigentlich kontrollieren soll, alle Wünsche der Generäle und Produktionsträume der Rüstungschefs immer munter abgenickt hat. Wenn also selbst das Parlament bei der Militärkontrolle versagt, ist es Zeit und sehr verdienstvoll, wenn solche Gruppen wie die lokalen RüstungsanalytikerInnen am Bodensee zu whistelblowers werden.  

Schon immer gewundert, warum so viele deiner Steuergeldern fürs Militär ausgegeben werden?

Die Webseite Offener Bundeshaushalt macht die Staatsausgaben etwas transparenter. Mittels graphischer Darstellungen kann die/der BenutzerIn den Ausgabebereich immer mehr einengen. Zusätzlich gibt es Links zu ähnlichen Ausgabekategorien, zu weiteren Datenquellen des BMF und eine Exportfunktion. 





Natürlich ist der Informationsgehalt gerade fürs BMVg eingeschränkt; sensible Informationen sind hier nicht zu erwarten. Aber für eine erste Tour d´horizon durchaus geeeignet. 





Wer sich also z.B. für den Eurofighter interessiert, geht so vor (Anm. des Bloggers: Wegen des Präsentationseffektes mussten die Blog-Infos in der rechten Spalte hier mal kurzfristig ins Transparente verschwinden; beim nächsten Blogpost sind sie wieder besser sichtbar):





Der Einzelplan 14 des BMVg im Rahmen des gesamten Bundeshaushaltes: 













Dann geht´s zu einem Gesamt-Überblick über den Verteidigungshaushalt:









Im Einzeplan 14 dann auf "Wehrforschung" clicken:













Und schließlich landet frau/man beim Eurofighter: